Das Terrarium sollte der Größe der Chuckwallas angemessen sein. Für Jungtiere reicht sicher für die ersten ein bis eineinhalb Jahre ein Terrarium mit den Maßen 100x50x50cm (BxTxH). Für ein ausgewachsenes Pärchen oder eine Gruppe von 1,2 sollte die Grundfläche schon 150x70 betragen. Das Terrarium sollte höher ausfallen, denn die Chuckwallas klettern gerne. Die Einrichtung sollte aus Steinaufbauten bestehen, bei denen es horizontale Spalten gibt, in die die Tiere sich zurückziehen können. Die Verstecke sollten allerdings kontrollierbar bleiben.
Chuckwallas sind ausgesprochene Wüstentiere und benötigen von daher so viel Licht wie möglich. Hierzu eignen sich HQI-, HQL-Strahler oder Neonröhren. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Chuckwallas genügend UV-Licht aufnehmen können. Dieses kann durch sog. UV-Neonröhren erfolgen oder bei großen Terrarien durch einen Ultra-Vitalux-Strahler von Osram (300W).
Die Temperaturen in dem Terrarium müssen sehr variabel gestaltet werden. Die kühleren Zonen sollten tagsüber Temperaturen von 30°C aufweisen. Unverzichtbar sind jedoch Strahler, unter denen die Temperaturen jenseits der 45°C liegen. Entscheidend ist, dass sich die Tiere die gewünschten Temperaturen aussuchen können. I.d.R. versuchen die Tiere ihre Temperatur bei 35-40°C zu halten. Eine zu kühle Haltung ist eine der häufigsten Ursachen für schlechtes Gedeihen der Chuckwallas. Nachts sollten die Temperaturen deutlich absinken. Sie liegen bei mir meistens bei ca. 20°C, im Sommer auch darüber.
Man sollte darauf achten, dass man im Terrarium keine „Kältefallen“ einbaut. Dieses sind Orte, an denen sich die Tiere gerne verstecken. Aber diese Orte sind so kühl, dass die Tiere sie niemals verlassen und allmählich eingehen. Besonders Jungtiere haben eine Vorliebe für solche Orte. Deshalb sollte man nur wenige – einsehbare - Verstecke anbieten und die Jungtiere besonders in der Anfangsphase gut beobachten.
Die Terrarien der Elterntiere sind an einen Ultraschallluftbefeuchter angeschlossen, so dass in diesen Terrarien gegen morgen eine Luftfeuchtigkeit von 90-100% herrscht. Dieser Aufwand ist allerdings nicht unbedingt vonnöten. Doch sollte man die Chuckwallas drei bis vier mal pro Woche sprühen. Besonders Jungtiere lecken gerne das Sprühwasser auf und es erleichtert ihnen die Häutung. Dagegen werden Trinknäpfe meist nur von Jungtieren genutzt. Die in der Nahrung enthaltene Feuchtigkeit reicht i.d.R. aus, um den Wasserbedarf der Tiere zu decken.
Die Chuckwallas sollten weitgehend vegetarisch
ernährt werden. Auch wenn manche Tiere gerne tierische Nahrung zu
sich nehmen, sollte dieser Anteil nicht mehr als ca. 10% Prozent der Nahrung
ausmachen.
Die Nahrung sollte möglichst aus Wildkräutern
bestehen, die auf unbelasteten Wiesen gepflückt wurden. Besonders
gerne mögen sie Löwenzahnblätter und vor allem im Frühjahr
die gelben Blüten. Daneben werden aber auch gerne Breit- und Spitzwegerich,
Taubnesseln u.a. gefressen. An gekauften Salaten eignen sich Feldsalat,
Rucola oder wenn es gar nicht anders geht auch Eisbergsalat.
Ein besonders hochwertiges Futter sind selbst
gezogene Keime von Alfalfa, Kresse, Senf , Rucola, Mungobohnen etc. Ein
Keimgerät (Bio-Snacky) kann man in jedem Reformhaus kaufen. Besonders
für die Zeit, wenn man draußen nichts mehr „ernten“ kann, ist
es ein wertvolles und garantiert schadstofffreies Futter.
Ansonsten kann man den Tieren alles anbieten,
was in der Küche so anfällt: Möhren, Kohlraben, Äpfel,
Birnen, Pfirsiche etc., eben alles was es an Obst und Gemüse gibt.
Wichtig und unbedingt zu beachten ist ein ausgeglichenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis der Nahrung. Günstig sind Löwenzahn, Alfalfa und Kresse. Ungünstig sind Früchte und Paprika. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen sollte bei jeder Fütterung eine „Prise“ einer Mischung eines Mineral-/Vitaminpulvers und Kalzium (z.B. Korvimin ZVT/ Calcium-lactat) über das Futter gestreut werden. Besonders wichtig ist dies bei Jungtieren und trächtigen Weibchen.
Die Jungtiere sind anfangs etwas heikel in
der Futteraufnahme. Deshalb sollte man bei Jungtieren nicht nur einen Futternapf
mit Futter ins Terrarium stellen, sondern das Futter im ganzen Terrarium
verteilen, damit die kleinen Chuckwallas immer am Futter vorbeilaufen und
so genügend Nahrung zu sich nehmen.
Die Jungtiere sollten täglich gefüttert
werden. Erwachsene Chuckwallas kann man alle zwei bis drei Tage füttern,
es sei denn ein trächtiges Weibchen ist im Terrarium. Dieses sollte
dann soviel Futter bekommen, wie sie mag (Kalzium nicht vergessen!).
Erwachsene Chuckwallas werden ab November für zwei Wochen nicht mehr gefüttert. Anschließend wird das Terrarium „heruntergefahren“, so dass es auf Zimmertemperatur abkühlt und dunkel ist. Die Temperaturen können auf 15°-20°C sinken.
Die Überwinterung meiner Tiere erfolgt bei ca. 17°-20°C. Die Winterruhe sollte zwischen sechs bis acht Wochen betragen. Danach fährt man das Terrarium wieder hoch und beginnt zu füttern.
Wenn man Jungtiere überwintert (was im ersten Jahr nicht unbedingt erforderlich ist, aber auch nicht schadet), dann sollten die Tiere eine Woche lang nicht gefüttert werden, dann sollte man in den nächsten zwei Wochen das Terrarium auf Zimmertemperatur „herunterfahren“ und die Überwinterung sollte nicht länger als vier Wochen dauern. Anschließend wird das Terrarium wieder in einer Woche „hochgefahren“ und man bietet den Tieren wieder Futter an.
Das Terrarium sollte während der Überwinterung
einmal pro Woche gesprüht werden und es sollte immer frisches Wasser
zur Verfügung stehen, denn die Tiere nehmen in dieser Zeit ja kein Wasser
über die Nahrung auf. Es soll schon vorgekommen sein, dass Chuckwallas während
der Überwinterung verdurstet sind.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesen interessanten Tieren!
Bei Fragen oder Anregungen senden Sie mir einfach eine Mail an:
mail@chuckwallas.de
Seit dem Frühsommer 2008 halte ich leider keine Chuckwallas mehr.
Die Tiere habe ich in gute Hände abgegeben.